Das gut versteckte Arthouse-Kino im weltberühmten Kunstzentrum Alte Baumwollspinnerei.

THE BANSHEES OF INISHERIN (engl. OmU)

Regie: Martin McDonagh

116 min / ab 16 Jahren

Das Leben eines Mannes, der mit seiner Schwester auf einer kargen Insel vor der irischen Küste lebt, gerät aus den Fugen, als ihm sein bester Freund die Freundschaft aufkündigt. Mit einer makabren Drohung unterstreicht er seine Forderung, von nun an in Ruhe gelassen zu werden. Der Zurückgewiesene will sich jedoch nicht damit abfinden, dass der andere ihn plötzlich zu schlicht empfindet und angesichts seines fortgerückten Alters lieber etwas Bedeutsameres machen möchte, statt die Zeit mit ihm zu verbringen. Damit ist es um den Frieden auf der Insel geschehen. Eine höchst amüsante schwarze Komödie, die mit kauzigen Figuren und absurden Dialogduellen die Sehnsucht nach Erfüllung mit der Selbstgenügsamkeit eines bäuerlichen Kosmos kollidieren lässt.

Am Donnerstag, 30. März um 17 Uhr für 5€ auf allen Plätzen.

THE MENU (engl. OmU)

Regie: Mark Mylod

108 min / ab 16 Jahren

Auf einer abgelegenen Insel lädt ein enigmatischer Koch (Ralph Fiennes) zu einem opulenten Mahl. Unter den Gästen befindet sich auch eine junge Frau (Anya Taylor-Joy), die zusammen mit ihrem Freund (Nicholas Hoult) angereist ist und schnell merkt, dass sich hinter der Fassade des extravaganten Restaurants mehr verbirgt als auf den ersten Blick zu erkennen ist.

SONNE UND BETON

Regie: David Wnendt

119 min / ab 12 Jahren

Berlin-Gropiusstadt im Rekordsommer 2003. In den Parks stinkt es nach Hundescheiße, überall Scherben, in den Ecken stehen Dealer. Wer hier lebt, ist Gangster oder Opfer. Lukas (Levy Rico Arcos), Gino (Rafael Luis Klein-Heßling) und Julius (Vincent Wiemer) sind solche Opfer. Kein Geld fürs Schwimmbad, kein Glück in der Liebe und nur Stress zu Hause. Als sie im Park Gras kaufen wollen, geraten sie zwischen rivalisierende Dealer. Die verprügeln Lukas und wollen 500 Euro Schutzgeld. Wie soll Lukas das Geld auftreiben? Sein neuer Klassenkamerad Sanchez (Aaron Maldonado-Morales) hat eine Idee: Einfach in die Schule einbrechen, die neuen Computer aus dem Lager schleppen und verkaufen. Dann sind sie alle Geldsorgen los. Der Plan gelingt. Fast.

ROBIN HOOD GARDENS (engl. OmU)

Regisseur: Thomas Beyer & Adrian Dorschner

90 min / ab 0 Jahren

Der Entwurf der „Robin Hood Gardens“ im Osten von London sollte vor 50 Jahren den sozialen Wohnungsbau revolutionieren – Fachleute, Journalisten und die Bewohner sind sich aber schnell einig: Es ist kein Vergnügen in diesem Block zu wohnen, kurzum, der Entwurf ist gescheitert. Heute, gut 50 Jahre später zeigt der Film das Haus kurz vor dem Abriss in einem neuen Licht, befragt die einstigen Kritiker noch einmal und stößt dabei auf überraschende Einsichten. Der 90-minütige Film nimmt die ZuschauerInnen mit auf eine Zeitreise zurück in das London der 70er Jahre, wo nach dem Schock des Krieges eine euphorische Aufbruchstimmung auch die Architektur erfasste. ArchitektInnen wie Alison & Peter Smithson wollten mit Projekten wie den „Robin Hood Gardens“ einer neuen, modernen Gesellschaft Räume zum Leben bauen und gleichzeitig der abstrakten Moderne mit „as found“ eine humane, auf den Menschen ausgerichtete Architektur entgegensetzen. Gemeinsam mit der Fotografin Hélène Binet erkundet der Film den spezifischen Raum der Robin Hood Gardens kurz vor dem Abriss im Jahr 2017. „Robin Hood Gardens“ befragt BewohnerInnen, thematisiert die Wiedersprüche und Komplexität der modernen Architektur und ihrer Implikationen in unsere Gesellschaft. Es ist eine Suche nach den Gründen für das Scheitern und nach dem Kern der Ideen der Smithsons. Der Dokumentarfilm stellt aber auch die Frage, was wir aus der Vergangenheit für ein besseres Leben in unseren Städten der Zukunft lernen können.

Am Sonntag, 02. April um 15 Uhr in Anwesenheit der Regisseure.

AFTERSUN (engl. OmU)

Regie: Charlotte Wells

102 min / ab 12 Jahren

Das atemberaubende Debüt der schottischen Autorin und Regisseurin Charlotte Wells, Aftersun, verbindet eine hoffnungsvolle Coming-of-Age-Geschichte mit einem ergreifenden, intimen Familienporträt, das einen unauslöschlichen Eindruck hinterlässt.
In einem verblassenden Ferienort in den späten 1990er Jahren genießt die 11-jährige Sophie (Frankie Corio) die seltene gemeinsame Zeit mit ihrem liebevollen und idealistischen Vater Calum (BAFTA-Gewinner Paul Mescal, Normal People). Während die Welt des Erwachsenwerdens für sie immer näher kommt, kämpft Calum unter der Last des Lebens außerhalb der Vaterschaft.
Zwanzig Jahre später werden in Charlotte Wells’ beeindruckendem und erschütterndem Debütfilm Sophies zärtliche Erinnerungen an ihren letzten Urlaub zu einem kraftvollen und herzzerreißenden Porträt einer Beziehung, in der sie versucht, den Vater, den sie kannte, mit dem Mann zu versöhnen, den sie nie kennenlernte.

TRIANGEL OF SADNESS (engl. OmU)

Regie: Ruben Östlund

147 min / ab 12 Jahren

Das junge Männer-Model Carl (Harris Dickinson) und die erfolgreiche Influencerin Yaya (Charlbi Dean Kriek), in deren Beziehung es ein wenig kriselt, sind es gewohnt, ihr Luxus-Leben auf Instagram zu vermarkten. Als sie auf eine Kreuzfahrt für Superreiche eingeladen werden, können sie Erholung und Arbeit perfekt miteinander verbinden – sich mit einem Champagner-Glas auf dem Sonnendeck zu räkeln, ist schließlich absolut social-media-tauglich. Hinter den Kulissen geht es jedoch weit weniger paradiesisch zu. Während sich der dauerbetrunkene, marxistische Kapitän (Woody Harrelson) in seiner Kabine einschließt, versucht die Crew unter Leitung ihrer perfektionistischen Chefin Paula (Vicki Berlin), den verwöhnten Gästen jeden noch so absurden Wunsch zu erfüllen. Als das obligatorische Kapitänsdinner, zu dem sich der Captain dann doch noch breitschlagen lässt, ausgerechnet während eines Sturms stattfindet, laufen die Dinge jedoch völlig aus dem Ruder.

5. April, 19h: Rausch und Stigma – Bilder von Sucht (mit „Trainspotting“, OmU)

Der Ohrwurm ist perfekt: Die Drums sausen, der Bass brodelt, die Gitarre treibt und Iggy Pop raunt
„I‘ve got a lust for life“. Den Rausch der Musik, die sich nicht selten auch von exzessiven
Drogenerfahrungen überschatten lässt, greift der Film „Trainspotting“ (Regie: Danny Boyle, 1996) auf.
Ungehalten von Energie und voller Lebenslust finden fünf Jugendliche zueinander, die sich dem Rausch hingeben. Zwischen ihren Erlebnissen mit etlichen Substanzen drängen sich Themen wie Zusammenhalt, Verantwortung und Ohnmacht auf.
„Du zerbrichst hier und ich weiß nicht, was ich tun kann“ berichtet Sascha Steffen aus dem bewegenden  Erlebnisschatz. Als Teil der Gesprächsrunde über Rausch und Stigma wird Sascha  offenherzig von Trips, Eskapismus oder Kriminalität aus der Vergangenheit berichten. Sascha wählte Offenheit als Ausweg und suchte sich Hilfe. Nun lebt Sascha frei von Drogen und ist noch immer voller bunter und bisweilen queerer Geschichten von seinen Erfahrungen, die den Kinoabend bereichern werden. Einblicke in weitere Perspektiven zur Verantwortung und Ohnmacht während der Hilfesuche und während der Therapie von Suchterkrankungen geben der Wege e.V., Verein für Angehörige und Freunde psychisch erkrankter Menschen, das Lotsennetzwerk Leipzig als Sucht-Selbsthilfe und die Suchtberatungsstelle Blaues Kreuz Leipzig e.V.. Moderieren wird den Abend Prof. Georg Schomerus, Professor für Psychiatrie an der Universität Leipzig und Direktor der Klinik für Psychiatrie des Universitätsklinikums Leipzig.  Im Anschluss flimmert „Trainspotting“ (1996) über die Leinwand im Luru Kino (Spinnereistraße 7, 04179
Leipzig). Der Abend aus Forschung und Kunst findet am Mittwoch, 05. April 2023, 19.00 Uhr statt und
ist kostenfrei, eine Vorbestellung ist nicht möglich.