Das gut versteckte Arthouse-Kino im weltberühmten Kunstzentrum Alte Baumwollspinnerei.

Einmalige Sondervorführung, Donnerstag 2. Oktober, 21:30 Uhr:

CANNIBAL MUKBANG (engl. OmU)

Regie: Aimee Kluge

104 min / ab 18 Jahren

Der schüchterne Slacker Mark, der sich nach Liebe sehnt, trifft auf eine rätselhafte und extrovertierte Frau, deren lebensfrohe Art ihn sofort fasziniert. Zu seiner Verblüffung erwidert sie seine Gefühle, und eine aufregende Romanze beginnt. Doch je tiefer er in ihre Welt eintaucht, desto stärker gerät er in den Sog ihrer bizarren Obsession: die exzessive Welt des Mukbangs. Was anfangs wie eine aufregende Beziehung aussieht, entwickelt sich schon bald zu einem blutigen Albtraum.

ANIMALE (franz.OmU)

Regie: Emma Benestan

98 min / ab 16 Jahren

Nejma ist 22 und will in eine Welt einbrechen, die ihr eigentlich verschlossen ist: Sie will als erste Frau einen traditionsreichen Stierkampf-Wettbewerb in Südfrankreich gewinnen. Während sie unermüdlich für ihren Traum und gegen Vorurteile in dieser männerdominierten Welt kämpft, verschwinden plötzlich junge Männer in ihrer Umgebung. Legenden von einer wilden Kreatur machen die Runde. Doch bald wird klar: Nicht die Schatten der Nacht sind gefährlich – sondern das, was sich im Verborgenen der Gesellschaft eingenistet hat. ANIMALE ist ein kraftvolles feministisches Manifest, das geschickt mit Metaphern und Elementen des Body Horrors spielt. In der Hauptrolle überzeugt Oulaya Amamra (DIVINES) als furchtlose junge Frau, die ihren Platz in einer von Männern dominierten Welt sucht. Der zweite Spielfilm der französischen Filmemacherin Emma Benestan ist ein ebenso wildes wie einfühlsames Kinoerlebnis, das als Abschlussfilm der Semaine de la Critique in Cannes seine Premiere feierte.

GAUCHO GAUCHO (span. OmU)

Regie: Micheal Dweck u. Gergory Kershaw

84 min / ab 0 Jahren

Die 17-jährige Guada ist fest entschlossen, in eine Männerdomäne einzudringen und Gaucha zu werden. Ermutigt von ihrem Vater trotzt sie Rollenklischees, geht unbeirrt ihren Weg und lässt sich weder von Pferdeabwürfen beim Rodeo noch lädierten Knochen abhalten. Der junge Vater Solano bringt seinem 5-jährigen Sohn voller Liebe und Ruhe die Tricks und Kniffe des traditionellen Handwerks bei. Und der graubärtige Lelo reflektiert über sein langes Leben. Das Zusammenleben der Gauchos mit den Pferden und Kühen beruht auf langjähriger Erfahrung und einem tiefgehenden Verständnis für die Tiere. Die Bedrohung der Lebensgrundlagen dieser Menschen, des archaisch betriebenen Ackerbaus und des Viehs durch zunehmende Trockenheit und Dürreperioden und immer größer werdende Geierschwärme, scheinen in den faszinierenden Schwarz-Weiß-Aufnahmen eindringlich durch.

KEIN LAND FÜR NIEMAND – ABSCHOTTUNG EINES EINWANDERUNGSLANDES (mehrsp. OmU)

Regie: Max Ahrens u. Maik Lüdemann

106 min / ab 12 Jahren

Die Dokumentation „Kein Land für Niemand” begleitet eine Rettungsmission im Mittelmeer, zeigt die katastrophalen Zustände in Lagern für Geflüchtete und gibt Menschen eine Stimme, die den lebensgefährlichen Weg nach Europa überlebt haben. Gleichzeitig blickt der Film auf die politische und gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland: Ein erstarkender Rechtspopulismus prägt den Diskurs. Flucht und Migration werden zunehmend kriminalisiert, und humanitäre Hilfe gerät unter Druck.

LA HAINE (30TH ANNIVERSARY) (franz. OmU)

Regie: Mathieu Kassovitz

98 min / ab 12 Jahren

Bis hierher lief’s noch gut. Es ist irgendein Morgen in irgendeinem Beton-Ghetto in irgendeiner Pariser Banlieue. Nach einer Nacht voller Gewalt zwischen der Polizei und einer Gruppe Jugendlicher herrscht eine höchst angespannte Atmosphäre. Ein 16-jähriger ringt mit dem Tod, nachdem er in einem Verhör brutal zusammengeschlagen wurde. Seine Freunde Vinz (Vincent Cassel), Saïd (Saïd Taghmaoui) und Hubert (Hubert Koundé) sind getrieben vom Hass gegen das System und schwören Rache, sollte ihr Freund nicht überleben. Und die Zeit tickt wie eine Bombe an diesem Tag, der ihr Leben verändern wird.

 

IN DIE SONNE SCHAUEN

Regie: Mascha Schilinski

149 min / ab 16 Jahren

Ein abgeschiedener Vierseitenhof in der Altmark. Die Wände atmen seit über einem Jahrhundert das Leben der Menschen, die hier wohnen, ihren Geschmack, ihr Sein in der Zeit. IN DIE SONNE SCHAUEN erzählt von vier Frauen aus unterschiedlichen Epochen – Alma (1910er), Erika (1940er), Angelika (1980er) und Nelly (2020er) – deren Leben auf unheimliche Weise miteinander verwoben sind. Jede von ihnen erlebt ihre Kindheit oder Jugend auf diesem Hof, doch während sie ihre eigene Gegenwart durchstreifen, offenbaren sich ihnen Spuren der Vergangenheit – unausgesprochene Ängste, verdrängte Traumata, verschüttete Geheimnisse. Alma entdeckt, dass sie nach ihrer verstorbenen Schwester benannt wurde und glaubt, dem gleichen Schicksal folgen zu müssen. Erika verliert sich in einer gefährlichen Faszination fu¨r ihren versehrten Onkel. Angelika balanciert zwischen Todessehnsucht und Lebensgier, gefangen in einem brüchigen Familiensystem. Nelly schließlich, die in scheinbarer Geborgenheit aufwächst, wird von intensiven Träumen und der unbewussten Last der Vergangenheit heimgesucht. Als sich ein tragisches Ereignis auf dem Hof wiederholt, geraten die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart ins Wanken. Einen großen, epochalen Film hat Mascha Schilinski mit IN DIE SONNE SCHAUEN geschaffen, eine Grand Tour in die feinsten Verzweigungen der Gefühlswelten dieser vier Frauen. IN DIE SONNE SCHAUEN zielt dabei auch auf unsere Gegenwart und unser sich akut veränderndes Erleben von Geschichte und dem Epochenwandel. Ein Film, der sich tief in unsere Wahrnehmung bohrt und die Sensation dort inszeniert, wo das Empfinden am Flüchtigsten ist: im schnell verblassenden Gefühl von Zeit.

HOUSTON ON FILM

Die Filmreihe „Houston on Film“ widmet sich der texanischen Metropole Houston und beleuchtet deren gesellschaftliche, kulturelle und historische Facetten. Gezeigt werden Klassiker vom Raumfahrt-Drama bis zum Großstadt-Melodram; alle mit Bezug zur Stadt Houston.
Alle Filme laufen in Originalfassung mit Untertiteln (OMU), der Eintritt ist auf Spendenbasis möglich.
Die Reihe findet im Rahmen der langjährigen Städtepartnerschaft zwischen Leipzig und Houston statt, die seit über 30 Jahren den Austausch zwischen beiden Städten auf kultureller, bildungspolitischer und zivilgesellschaftlicher Ebene fördert.
Eine Kooperation des Deutsch-Amerikanischen Instituts Sachsen, der Leipzig-Houston Sister City Association und dem Luru Kino Leipzig.